Liebe Patienten,
Die Unterseiten dieses Kapitels behandeln solche Themen wie Kariesentstehung, Füllungsarten, diverse Wurzelbehandlung, Venners, CAD Mundgeruch Restaurationen, Zahnfleischerkrankungen, etc. Kronen, Kronen,
Entzündliche Parodontalerkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Bei der Ursache (Ätiologie) der Parodontalerkrankungen werden drei Hauptursachen komplexe unterschieden: der bakterielle Zahnbelag (Plaque), funktionelle oder petrophysikalische Störungen sowie im Körperinneren entstehende (endogene) Einflüsse.
Eine entzündliche Veränderung des Zahnfleisches (Gingiva) und des Zahnhalteapparates (Parodontium) wird durch die Besiedelung des Zahnhalsbereiches und des randständigen Zahnfleisches (marginale Gingiva) durch Mikroorganismen eingeleitet. Bei unzureichender Mundhygiene entwickelt sich im weiteren Verlauf ein dicht verfilzter, zäher, gelblich grauer Belag von Mikroorganismen (Plaque), der sich in die Zahnzwischenräume und in die Zahnfleischfurche ausdehnt. In dieser Plaque, die nicht wegzuspülen oder wegzusprühen ist, sind über 300 Spezies vertreten. Die bakterielle Besiedelung leitet krankhafte Reaktionen und Gewebsveränderungen im Bereich des Zahnhalteapparates ein. Je dicker die Plaque wird, desto mehr Mikroorganismen findet man, die im Rahmen von Parodontalerkrankungen eine Rolle spielen.
Im weiteren Verlauf bilden sich Zahnstein und unterhalb des Zahnfleischsaums befindliche Anhäufungen (subgingivale Konkremente)
Die folgende entzündliche Veränderung des Zahnhalteapparates wird durch bakterielle, giftige (toxische) Stoffwechselprodukte verursacht, die die körpereigene Abwehr mobilisieren. Im Rahmen dieses „Zweikampfes“ zwischen den Mikroorganismen und ihren Stoffwechselprodukten einerseits und der Immunabwehr der Körper andererseits kommt es zunächst zu entzündlichen Veränderungen des Zahnfleisches mit Schwellung, Rötung oder Blutungsneigung, nachfolgend jedoch auch zu Entzündungen des gesamten Zahnhalteapparates, der im Verlauf dieser immunologischen Auseinandersetzung sukzessive zerstört wird. Es entstehen Zahnfleischtaschen, der Kieferknochen wird abgebaut und es können Knochentaschen entstehen.
Die Zähne werden locker und gehen verloren, wenn keine entsprechende Paradentaltherapie erfolgt. Bei mehr wurzeligen Zähnen kann es im Verlauf des Knochenabbaus dazu kommen, dass der Knochen, der sich zwischen den Zahnwurzeln befindet, so weit zurückgeht, dass die Teilungsstelle der Wurzeln (Furkationen) vom Knochen freigelegt und dieser Bereich nur noch von entzündlich verändertem Gewebe bedeckt wird (Granulationsgewebe).
Bei den Erkrankungen des Zahnfleisches lassen sich verschiedene Formen unterscheiden.
In den meisten Fällen entsteht eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) in enger ursächlicher Beziehung zum bakteriellen Zahnbelag (Plaque). Diese sogenannte durch Plaque hervorgerufene (plaqueinduzierte) Gingivitis ist dadurch gekennzeichnet, dass der bakterielle Zahnbelag – insbesondere die Stoffwechselprodukte der Bakterien – diese Entzündung auslöst und unterhält. Das Zahnfleisch ist dann gerötet, geschwollen, blutet leicht und kann schmerzen. Mit geeigneten Mundhygienemaßnahmen ist die plaqueinduzierte Gingivitis meist leicht zu beheben. Hormonelle Einflüsse wie beispielsweise in der Pubertät oder während des Menstruationszyklus, besonders aber auch während einer Schwangerschaft, können die Entzündungsneigung des Zahnfleischs erhöhen. Das Zahnfleisch kann dann eher die genannten Entzündungszeichen aufweisen. Während dieser Zeiten ist eine besonders sorgfältige Mundhygiene zu empfehlen. In der Regel geht die erhöhte Entzündungsbereitschaft nach Ende der hormonellen Umstellung wieder zurück. Grunderkrankungen wie zum Beispiel der Diabetes mellitus oder verschiedene Bluterkrankungen sowie Medikamenteneinflüsse oder Vitaminmangel können weiterhin zu einem gesteigerten Entzündungsrisiko führen.
Auch bei der Parodontitis (Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates) lassen sich verschiedene Formen abgrenzen: Die chronische Parodontitis ist die häufigste Form, die über Jahre voranschreitet und einer speziell angepassten Mundhygiene bedarf. Der Zahnarzt wird in aller Regel eine Paradentalbehandlung durchführen, die das weitere Voranschreiten der Parodontitis verhindert und zumindest teilweise zu einer Regeneration des Zahnhalteapparates führt. Aber auch bei einer Parodontitis können verschiedene Allgemeinerkrankungen eine Rolle spielen, der n Verlauf und den Schweregrad beeinflussen. Weiterhin unterscheidet man lokalisierte oder generalisierte aggressive Parodontitis formen, die häufig mit einer schubweisen fortschreitenden Zerstörung des Gewebes einhergehen. Nicht selten treten diese Varianten familiär gehäuft auf und bedürfen besonders intensiver zahnärztlicher Betreuung.
Eine spezielle Form ist die nekrotisierende ulzerierende Gingivitis bzw. Parodontitis. Hierbei kann es durch abgestorbenes oder auch von Geschwüren befallenes Gewebe sehr schnell zum Gewebeverlust im Bereich des Zahnhalteapparates kommen. Verloren gegangenes Gewebe des Zahnhalteapparates kann in diesen Fällen häufig nur ungenügend regeneriert werden. Bei diesen Formen können weitere Einflüsse wie aß Rauchen oder auch das Vorhandensein eventueller Grunderkrankungen eine beeinflussende Rolle spielen.
Als primäres Ziel bei der Therapie gilt es, den Entzündungsprozess zu stoppen und einen weiteren Abbau des Zahnhalteapparates zu verhindern. In den meisten Fällen kann man dieses Ziel durch Optimierung der Mundhygienemaßnahmen und durch die Entfernung der subgingival (unter dem Zahnfleisch) liegenden weichen und harten Beläge erreichen. Letzteres kann durch die Anwendung von Ultraschallinstrumenten entfernt werden.
Die Entfernung von subgingivalen Ablagerungen geschieht durch:
Da bei den Ultraschallschwingungen Hitze entsteht, muss die Spitze des Geräts immer mit Kochsalz gekühlt werden.
Die offene Kürettage ist eine seit mehr als 80 Jahren erprobte und bewährte Methode zur Behandlung fortgeschrittener, entzündlicher Zahnbetterkrankungen. Eine fortgeschrittene, entzündliche Zahnbetterkrankung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnfleisch rötlich verfärbt und geschwollen ist und zu Blutungen neigt. Es haben sich Zahnfleischtaschen gebildet, die bis zum knöchernen Zahnhalteapparat reichen. Durch professionelle Zahnreinigung, umfangreiche Vorbehandlung, geschlossene Kürettage und intensive Mitarbeit des Patienten wird die Entzündung des Zahnbetts therapiert. Sehr häufig jedoch bilden sich die vertieften Zahnfleischtaschen durch diese Maßnahmen nicht zurück. Die verbliebenen Taschen sind durch die häusliche Mundhygiene nicht belags- und keimfrei zu halten. Schon nach kurzer Zeit kommt es zu neuen Entzündungsschüben im Bereich dieser Zahnfleischtaschen. Ziel der offenen Kürettage ist es, unter direkter Sicht das Entzündungsgewebe zu beseitigen, die Wurzeloberflächen zu reinigen und ein entzündungsfreies Zahnbett ohne vertiefte Zahnfleischtaschen wiederherzustellen, damit das Gebiss-System mit Hilfe der häuslichen Mundhygiene langfristig erhalten werden kann.
Das für die offene Kürettage vorgesehene Gebiet wird örtlich betäubt, das Weichgewebe wird mit einem Skalpell schonend von den Zähnen und teilweise vom knöchernen Zahnbet gelöst. Mit speziellen Handinstrumenten (Küretten) werden nun unter direkter Sicht anhaftende Beläge und Keime von den Wurzeloberflächen abgeschabt und das Entzündungsgewebe entfernt. Wenn nötig, kann der zahntragende Knochenbereich korrigiert und modelliert werden.
Nach sorgfältiger Kontrolle wird das Weichgewebe wieder an den Zähnen mit Nähten befestigt, die in der Regel nach einer Woche entfernt werden.
Peinlich, aber wahr! Viele Menschen (fast jeder zweite Deutsche) leiden unter „schlechtem Atem“ – ein Tabuthema, mit dem sich die Betroffenen nicht gerne beschäftigen. Dabei kann man den Mundgeruch mit einfachen Mitteln bekämpfen. Die Ursache für Mundgeruch liegt seltener im Magen als geglaubt wird. In 80 bis 90 Prozent der Fälle entsteht er in der Mundhöhle. Bakterien in den Nischen zersetzen Eiweiße in Speiseresten. Die dabei entstehenden Schwefelverbindungen sind für den unangenehmen Geruch verantwortlich. Reste von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln wie Milch oder Fisch können diesen Prozess begünstigen. Aber auch verminderter Speichelfluss, Rauchen, Mundatmung, Schnarchen und Stress können den Atemgeruch ungünstig beeinflussen. In den meisten Fällen kann der Mundgeruch durch eine sorgfältige Mundhygiene beseitigt werden. Das bedeutet (mindestens) zweimal am Tag mit der richtigen Putztechnik die Zähne putzen und mit Zahnseide bzw. Zahnzwischenraumbürstchen die Zwischenräume reinigen. Nehmen Sie sich Zeit dafür! Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt entfernt auch hartnäckige Beläge (im Volksmund „Zahnstein“ genannt). Auch auf dem Zungenrücken siedeln sich übrigens jede Menge Bakterien an. In anderen Kulturkreisen ist es durchaus üblich, die Zunge in die tägliche Mundhygiene einzubeziehen. Auch bei uns gibt es in Apotheken und Drogeriemärkten entsprechende Zungenreiniger. Beim Zahnarzt sollte man keine Scheu haben, das Problem des üblen Geruches anzusprechen.
Ein Zahn besteht aus einer Zahnkrone und den Zahnwurzeln. Die Zahnkrone ragt in die Mundhöhle hinein und dient der Kaufunktion. Sie besteht aus verschiedenen, aufeinanderfolgenden Schichten. Die oberste Schicht ist der Zahnschmelz, der den Zahn wie eine Art Schutzlack überzieht. Dem Zahnschmelz folgt das Zahnbein, auch Dentin genannt. Das Dentin umgibt das Zahnmark (Pulpa).Schmelz Der Schmelz ist die härteste Substanz, die der Körper bildet. Er besteht hauptsächlich aus Hydroxylapatitkristallen in sechseckiger Prismenform. Da er fast keine lebenden Zellen enthält, kann keine Regeneration erfolgen.
Das Dentin besteht zu 20 bis 30 Prozent aus organischen Anteilen und zu 70 bis 80 Prozent ebenfalls aus Hydroxylapatitkristallen. Es kann bedingt neugebildet werden. Das Zahnbein wird von vielen kleinen Kanälen durchzogen, die Dentinkanälchen genannt werden. Sie verlaufen vom Zahnmark bis zur Grenze zwischen Schmelz und Dentin.
Das Zahnmark enthält neben Nervausläufern auch Gefäße. Es versorgt die Zellen des Dentins und ist für Schmerzempfindungen verantwortlich.
In der Mundhöhle befinden sich viele Mikroorganismen, die sich auch im Zahnbelag befinden. Bekommen diese Mikroorganismen Nährstoffe zugeführt, bilden sie als Abbauprodukt Milchsäure. Die Milchsäure greift den Zahnschmelz an. Es werden Kalzium- und Phosphationen aus der Kristallstruktur des Schmelzes herausgelöst. In dieser ersten Phase der Kariesentstehung sind weißliche Flecken im Zahnschmelz zu erkennen. Die Zahnschädigung ist zu diesem Zeitpunkt nur auf den Zahnschmelz begrenzt. Durch entsprechende Fluoridierungsmaßnahmen kann eine "Rückmineralisation" des Schmelzes erfolgen.
Bleibt ein "weißer Fleck" unbehandelt, schreitet die Entmineralisation des Schmelzes immer weiter fort. Die Mikroorganismen produzieren weitere Milchsäure und der Schmelz wird poröser.
Wenn die Schädigung vom Schmelz bis zum Zahnbein reicht, spricht man von einer Schmelz Dentin - Karies. Durch die zahlreich vorhandenen Dentinkanälchen können die Mikroorganismen bis zum Zahnmark vordringen. Der Zahn reagiert auf äußere Reize. Diese Reaktionen sind ein Warnsignal für den Patienten. Es muss dringend eine Behandlung durchgeführt werden, um eine Ausbreitung bis zum Zahnmark zu verhindern. Sobald die Schmelzoberfläche geschädigt und eine erhebliche Schmelzaushöhlung vorhanden ist, kann der Schmelz bei Belastung einbrechen. Dann ist ein deutliches "Loch" zu sehen. Hier bleiben Speisereste hängen, die den Mikroorganismen weitere Nährstoffe liefern.
Die Mikroorganismen können zügig durch die Dentinkanälchen bis zum Zahnmark vordringen und durch Abgabe von Giftstoffen weitere Schäden verursachen. Das Zahnmarkgewebe reagiert mit einer Entzündung. Mirkoorganismen dringen durch den Wurzelkanal bis in die Region der Wurzelspitze. Dort kommt es zur Knochenschädigung. Ist das Zahnmark erkrankt, muss eine so genannte Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden.
Malgam besteht aus Quecksilber, Silber und Zinn sowie Spuren von anderen Metallen. Nach dem Zusammenmischen ist Amalgam formbar und wird in den vom Zahnarzt vorbereiteten Zahn „gelegt“. Nach einigen Stunden ist Amalgam hart und bildet einen dauerhaften Verschluss. Verglichen mit den anderen Materialien ist Amalgam preiswert und sehr beständig. Seit über 150 Jahren wird es verwendet, ebenso lang heiß diskutiert: das Amalgam, der gebräuchlichste Füllungswerkstoff für kariöse Zähne.
Diese zahnfarbene Füllung wird nach entsprechender Vorbereitung des Zahnes Schicht für Schicht eingeklebt und gehärtet. Die Füllungstechnik erfordert erheblich mehr Zeit und Materialaufwand als das Legen einer Amalgamfüllung. Sie gilt als echte Alternative, wenn man bereits Füllungen aus anderen Metallen im Mund hat oder gesundheitliche Bedenken gegen Amalgam bestehen. Deshalb ist in den letzten Jahren ein deutlicher Trend zu Kunststofffüllungen im Seitenzahnbereich zu beobachten. Diese Kunststoffe nennt der Zahnarzt "Komposites". Nur etwa ein Drittel ist tatsächlich Kunststoff, zwei Drittel bestehen beispielsweise aus kleinsten Glas- und Quarztweilchen. Vor circa 30 Jahren, als diese Zahnfüllungen entwickelt wurden, waren sie für die kaudrucktragenden Seitenzähne nicht geeignet. Neue Inhaltsstoffe und Verarbeitungsverfahren der letzten Jahre ließen sie immer haltbarer werden. Die bedeutendste Verbesserung ist die Entwicklung neuer Kleber, die es ermöglichen, Zahn und Füllung dauerhaft zu verbinden. Genau hier liegt aber das Problem. Etwas, was geklebt wird, muss sauber und trocken sein. Der Mund ist jedoch mit Speichel benetzt und unzählige Bakterien produzieren laufend Abfallstoffe. Deshalb bedient sich der Zahnarzt bei der perfekten Kunststofffüllung eines Hilfsmittels. Ein Gummituch, genannt Kofferdam, wird über die zu behandelnden Zähne gespannt.
Jetzt werden diese für die Behandlung gesäubert, mit einer Säure vorbehandelt und der Kleber wird aufgetragen. Alle Komposites schrumpfen während der Aushärtung. Deshalb wird die Kunststoffmasse in kleinen Einheiten (Mehrschichttechnik) in das Zahnloch eingebracht und jedes Mal mit einer speziellen Lampe gehärtet. Gleichzeitige Versiegelungen der gesunden Zahnsubstanz können die Füllung ergänzen. Der Aufwand ist mehr als doppelt so hoch wie bei Amalgamfüllungen. Im Seitenzahnbereich sind aber nur kleine bis mittelgroße Wiederherstellungen mit diesen Materialien möglich. Wird dieser Aufwand nicht geleistet oder die höchstzulässige Füllungsgröße missachtet, ist die Füllung lediglich als Dauerprovisorium zu werten. Diese Dauerprovisorien sind sinnvoll, wenn der Zahn später weitergehend versorgt werden soll. Gleichzeitig sind sie auch ein Problem. Wegen des tollen Aussehens ignorieren einige Patienten die weitere Behandlungsnotwendigkeit. Die Füllung wird unbemerkt undicht. Außerdem senkt sich wegen des hohen Abriebs allmählich der gesamte Biss, und eine Kiefergelenkerkrankung kann entstehen. Deshalb sollte der zahnärztliche Rat, übergroße Kunststofffüllungen allmählich durch stabilere Materialien zu ersetzen, unbedingt befolgt werden. Geeignet dafür sind zum Beispiel Gold oder Keramik. Bei einer amalgamfreien Zahnsanierung kommen oft mehrere der genannten Materialien zum Einsatz. Bei optimalen Voraussetzungen sind Kompositfüllungen nahezu ideal: Die Haltbarkeit kann heute durchaus mit der des Amalgams verglichen werden, für das Legen der Füllung braucht aber deutlich weniger Zahnsubstanz geopfert werden. Optisch sind sie vom natürlichen Zahn selbst vom Zahnarzt kaum zu unterscheiden.
Dr. Jürgen Zitzen
Von der natürlichen Zahnsubstanz kaum zu unterscheiden sind diese zahnfarbenen Einlagefüllungen. Sie befriedigen damit die höchsten ästhetischen Anforderungen. Bei bestimmten Defekten ist ihre Stabilität allerdings problematisch.Einlagefüllungen aus Keramik oder Kunststoff werden mit einem speziellen Kleber im Zahn befestigt. Die Einlagefüllung erfordert, unabhängig vom verwendeten Material, die höchste Präzision und zahnärztliche Kunst. In der Regel werden Einlagefüllungen außerhalb des Mundes – im zahntechnischen Labor oder mit Hilfe von Cerec- hergestellt.
Seit Jahrzehnten bewährt und bisher unübertroffen: Gold. Die Gold-Einlagefüllung ( Inlay ) wird im Labor hergestellt und mit einem zahnmedizinischen Zement in den vorbereiteten Zahn eingefügt.Gold gehört zu den bewährtesten Materialien in der Zahnheilkunde. Ausgrabungen belegen, dass schon vor 4.500 Jahren die Ägypter Golddrahtgebinde zur Schienung gelockerter Zähne benutzten und vor 3.000 Jahren die Etrusker aus Goldstreifen kronenähnliche Gebilde herstellten. Heute noch ist Gold ein hervorragender Werkstoff in der Zahnbehandlung, auch für mittlere bis große Füllungen ist es in der Haltbarkeit und Verträglichkeit unerreicht. Außerdem bietet Gold neuen zahnschädlichen Bakterienablagerungen wenig Angriffsfläche. Dem gegenüber steht ein großer Aufwand bei der Herstellung: Der Zahnarzt eröffnet die Karies oder entfernt die alte Zahnfüllung, präpariert eine typische Form im Zahn und erstellt einen Abdruck. Der Zahntechniker gießt die Abformungen mit einem Spezialgips aus, fertigt darauf eine individuelle Form aus Wachs und überführt diese mittels Gusstechnik (ähnlich dem Glockenguss) in die endgültige Füllung. Nach Anpassung kann der Zahnarzt sie nun mit Spezialzementen in das Zahnloch einsetzen. Den Laien mag erstaunen, dass mit dieser Technik eine Präzision bis zu 50 Tausendstel Millimeter erreicht werden kann. Möglich sind diese Goldrestaurationen für fast alle Defektgrößen.
Als Zahnhals bezeichnet man den Übergang von der Zahnkrone, die mit Zahnschmelz bedeckt ist, zur Zahnwurzel. Hier beginnt meist der Bereich des Wurzelzements, einer wesentlich empfindlicheren Struktur als der Zahnschmelz.Dieser Wurzelzement, eine Auflagerung auf dem Zahnbein (Dentin) der Zahnwurzel, vermittelt über Fasern den Halt des Zahnes im Knochen. Somit ist der Wurzelzementbereich eines Zahnes von dem Zahnhalteapparat, bestehend aus diesen Fasern und dem Kieferknochen, umgeben. Aufgrund eines Rückganges des Zahnhalteapparates, beispielsweise bedingt durch eine chronische Zahnbetterkrankung, kann diese schützende Umgebung fehlen. Der so den Einflüssen der Mundhöhle schutzlos ausgelieferte Wurzelzement legt dann stellenweise das darunter befindliche Zahnbein frei, das aufgrund einer Verbindung zum Nerv des Zahnes schmerzempfindlich auf Außenreize reagieren kann. Generell unterscheidet man die oben genannten Zahnhalsempfindlichkeiten von Zahnhalsdefekten, bei denen ein Substanzverlust der Zahnhartsubstanz vorliegt. Zahnhartsubstanzdefekte (Zahnhalsdefekte) können in diesem Bereich unterschiedliche Ursachen haben:
1. Durch eine falsche Zahnputztechnik wird die empfindliche Struktur des Wurzelzements oder des Wurzeldentins durch die Zahnbürste über Jahre hinweg »weggebürstet«. Es kommt zu so genannten »Putzdefekten«, das heißt zu künstlich durch die Zahnbürste geschaffenen Rillen und Ausbuchtungen, in die die Zahnbüste bei jedem Putzen »einfädelt« und so die Situation über die Zeit immer verschlimmert.
2. Aussprengungen von Zahnschmelz durch Fehlbelastung: Der Zahnschmelzmantel besteht aus einzelnen, parallel angeordneten Prismen, die am Zahnhalsbereich annähernd horizontal ausgerichtet sind. Da der Zahn nicht starr ist, sondern in gewissen Grenzen eine Eigenelastizität aufweist, können sich bei Fehlbelastungen solche Schmelzanteile herauslösen. Es entstehen meist scharfkantige Defekte. Diese Defekte können zum Teil direkt am oder sogar unter dem Zahnfleischrand liegen und vom Patienten visuell gar nicht wahrgenommen werden.
Was tun, wenn die Zähne zwar weiß sind, aber die Zahnreihe eher unaufgeräumt wirkt? Wenn große Lücken klaffen oder die Zahnform nicht zu gefallen weiß? Akzeptieren, kapitulieren, resignieren? .
So erlauben beispielsweise die vielseitig einsetzbaren Keramik - Veneers nicht nur ästhetisch perfekte Rekonstruktionen von Zahnform und Farbe, sondern ermöglichen bis zu einem gewissen Maße auch eine zumindest optische Korrektur der Zahnstellung. Mit ihrer Hilfe können Lücken verkleinert bis geschlossen oder Zähnen eine ganz neue Form verliehen werden.Sehr häufig treten an der Außenseite einzelner oder mehrerer Schneidezähne unschöne farbliche Veränderungen auf, während der restliche Zahn vor allem an der Rückseite intakt ist. Einige dieser Stellen können mit Komposit ( Kunststoff ) Aufbauten so versorgt werden, dass eine deutliche ästhetische Verbesserung eintritt. Dieses Verfahren stößt allerdings dann an seine Grenzen, wenn sehr großflächig rekonstruiert werden muss oder auch noch eine Fehlstellung der Zähne kaschiert werden soll bzw. Schneidekanten verlängert werden müssen. Sehr häufig werden dann Zähne überkront. Für die Versorgung eines Zahnes mit einer Krone ist es erforderlich, genügend Zahnsubstanz wegzuschleifen, um Platz für die Verblendung zu schaffen oder um das Brechen (Fraktur) der Vollkeramikkrone zu verhindern. Dieser Platzbedarf ist ferner für eine Schichtung der Keramik erforderlich, um ein Erscheinungsbild wie das eines natürlichen Zahnes zu gewährleisten. Dieses Vorgehen bei einer Kronenversorgung ist durchaus sinnvoll, wenn der Zahn bereits mit zahlreichen Füllungen versehen ist oder an allen seinen Außenflächen Defekte zeigt. Ist aber nur die sichtbare Außenseite betroffen, wäre es sehr schade, zur "Verschönerung" dieser Fläche den Zahn komplett zu beschleifen und somit viel gesunde Zahnhartsubstanz zu vernichten. In derartigen Fällen geht man dazu über, lediglich die zu versorgende Außenseite zu behandeln, indem ihr eine zahnfarbene Facette - meist aus Keramik - aufgeklebt wird. Man kann dies mit einer künstlichen Fassade vergleichen.
In der Regel wird mit etwa 0,5 Millimetern nur sehr wenig von der Außenfläche des Zahnes weggeschliffen. Die Zahnzwischenräume blieben vollständig erhalten. Dies ist ein deutlich geringerer Substanzverlust, als er bei einer Kronenversorgung erforderlich wäre. Liegen kleinere zu versorgende Defekte in diesem Zahnzwischenraum zum Nachbarzahn hin vor, werden diese vorab mit einer separaten Kompositfüllung versorgt; größere Defekte werden in die Verblendschalen-Präparation oft mit einbezogen.Die Verblendschalen werden von einem Zahntechniker nach Abformung und Modellherstellung oder mit Cerec - System erstellt. Damit die Füllung an der Zahnhartsubstanz kleben kann, ist eine aufwändige Vorbehandlung notwendig. So ist zunächst die Fernhaltung von Speichel unbedingt erforderlich, da Speichel ein optimales Isoliermedium darstellen würde und jede Art von Klebung an die Zahnhartsubstanz verhindern könnte. Aus diesem Zweck muss entweder der Bereich um den Zahn sorgfältig mit Watterollen abgedämmt oder über den Zahn und seine Nachbarzähne ein Gummituch (Kofferdam) zur Isolierung gezogen werden. Dieses Gummituch wird in der Regel durch Klammern an dem Zahn und/oder seinen Nachbarzähnen gehalten. Mit einem Gel ( Phosphorsäuregel ) wird die Zahnsubstanz auf der Klebefläche angeätzt. Der Zahnschmelz besteht aus parallel angeordneten Schmelzprismen.
Die Zentren und die Umgebung dieser Prismen lassen sich mit Säuren unterschiedlich weit an bzw. wegätzen. Durch dieses „selektive“ Ätzen entsteht nach Absprühen des Ätzgels eine enorm vergrößerte Oberfläche auf dem Zahnschmelz, die eine sehr dauerstabile Mikroverzahnung zwischen dem Zahn und dem Haftvermittler ermöglicht. Auf dem angeätzten Zahnschmelz und dem Zahnbein (Dentin) wird nun ein spezieller Haftvermittler aufgebracht, der in das entstandene Oberflächenrelief und in die Hohlräume des Zahnbeins eindringen kann. Dieser Haftvermittler wird mit Blaulicht ausgehärtet. Durch diese Aushärtung verkrallt sich der Haftvermittler fest in der Zahnhartsubstanz. An diese Kunststoffschicht kann jetzt wiederum chemisch das eigentliche Füllungsmaterial anbinden. Der eigentliche Befestigungskleber ist ein licht härtendes Kompositmaterial (Kunststoff). Nach Eingliederung der Schale müssen die Überstände des Befestigungskleber s sorgfältig entfernt werden. Nach Entfernung der Überschüsse des Befestigungsmaterials wird es mit Licht ausgehärtet. So verbindet sich die Schale fest mit dem Zahn. Durch eine derartige Schalenversorgung können Zähne mit durchaus auch größeren Defekten an ihrer Außenseite so versorgt werden, dass sie optisch wirken, als wären sie mit einer kompletten Krone versorgt. Nur ist bei dieser Versorgungsvariante gewährleistet, dass nur minimal Zahnsubstanz weggeschliffen werden muss.
Das Cerec Gerät ersetzt bei der Herstellung von Inlays, Onlays, Kronen und Veneers die konventionelle Abdrucknahme sowie den kompletten Arbeitsgang im Dentallabor. Das Gerät vereint die drei unverzichtbaren Komponenten:
Das Ausgangsmaterial für Cerec Restaurationen ist eine individuell gefertigte Keramik. Sie liegt in Form von Blöckchen in vielen natürlichen Zahnfarben vor (Bild rechts). Das Material ist äußerst rein und in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften ähnlich der Zahnsubstanz. Dadurch fügt sich ein solches Teil ganz natürlich in den Zahn ein. Der Ausgangstoff für Keramik ist Mineralgestein, z.B. Feldspat . Dieses wird gemahlen, gereinigt und gebrannt. Chemische Prozesse spielen dabei überhaupt keine Rolle.
Mit dem Cerec System lassen sich alle nur vorstellbaren Situationen beherrschen, um die Beschädigung oder Erkrankung eines einzelnen Zahnes zu behandeln. In Kürze können auch Zahnlücken mit vollkeramischen Brücken versorgt werden.
Inlays sind starre Füllungen die in das vorbereitete Loch im Zahn eingeklebt werden. Das keramische Material ist chemisch neutral und bleibt über viele Jahre stabil. Rein theoretisch können Inlays ein Leben lang halten.
Im Gegensatz zu einer Füllung, bei der ein Defekt gefüllt wird, ummantelt eine Krone den Zahn ganz oder teilweise. Das ist in Fällen nötig, wenn das Ausmaß der Zerstörung keine Füllung mehr zulässt
Für eine sogenannte Verblendschale (Veneer) wird nur die sichtbare Oberfläche des Zahnes abgetragen und eine hauchdünne Schale aus Keramik aufgeklebt. Dies dient hauptsächlich zur Verbesserung der Ästhetik.
Wurzelkanalstifte dienen dem Wiederaufbau verloren gegangener Zahnhartsubstanz. Wird ein Zahnnerv unfallbedingt oder aufgrund ausgedehnter Karies geschädigt, erfolgt zum Erhalt des Zahnes eine Wurzelkanalbehandlung. Kariös veränderte und frakturgefährdete Zahnhartsubstanz sowie alte Füllungen werden entfernt, oftmals scheidet danach wegen des großen Substanzverlustes ein Aufbau mit direktem Füllungsmaterial aus statischen und funktionellen Gründen aus.
Ziel der Wurzelkanalstifte ist es, den Zahn zur Aufnahme einer fest zementierten Krone vorzubereiten.
Ist ein großer Substanzverlust der Zahnkrone unter Schädigung des Zahnnervs eingetreten, muss zunächst eine Wurzelkanalfüllung durchgeführt werden und erfolgreich abgeschlossen sein. Das Ausmaß der dabei verloren gegangenen Zahnhartsubstanz entscheidet über die Anwendung eines plastischen Aufbaus, eines direkten konfektionierten Stiftes mit plastischem Aufbau oder eines indirekten laborgefertigten stiftverankerten Stumpfaufbaus.
Der wurzelbehandelte Zahn wird mittels eines speziellen Bohrers aufbereitet. Dabei wird der obere Teil der Wurzelfüllung entfernt, um Platz für einen geeigneten Wurzelkanalstift zu schaffen. Das untere Drittel der Wurzelfüllung verbleibt als dichter Abschluss im Wurzelkanal. Kariöse und frakturgefährdete Stellen sowie alte Füllungen werden entfernt, um ein gesundes Fundament für die spätere Krone zu schaffen. Danach wird der metallene Stift im Mund eingepasst. Als Kontrolle der Stiftlänge hilft die Anfertigung eines Röntgenbildes. Nach erneuter Reinigung des aufbereiteten Kanals wird der Stift einzementiert, zur Wiederherstellung des Kronenstumpfes mit einem plastischen Aufbau versehen und der Zahn für die Aufnahme der Krone fertig präpariert. Ein zahnfarbenes Provisorium schützt den beschliffenen Zahn und stabilisiert ihn in der Zahnreihe. Es folgen dann die weiteren Behandlungsschritte zur Herstellung einer künstlichen Krone.
In Folge von Karies, undichten Füllungen, Frakturen, abgeschlossenen Wurzelkanalbehandlungen oder unfallbedingt entsteht zahnärztlicher Handlungsbedarf. Durch das sorgfältige Entfernen kariös veränderter und frakturgefährdeter Zahnhartsubstanz kann es zu einem so hohen Substanzverlust kommen, dass aus statischen und funktionellen Gründen kein plastisches Füllungsmaterial mehr verwendet werden kann. Ziel einer Krone ist es, einem Zahn seine natürliche Form zurückzugeben. Sie überdeckt kappenartig beseitigte kariöse Defekte oder sehr große Füllungen und dient dem Wiederaufbau zerstörter Kauflächen.
Kronen sind immer dann angezeigt, wenn plastische Füllungen oder Einlagefüllungen (Inlay´s) wegen der Defektgröße nicht mehr möglich sind. Sie schützen vor weiterer Karies und Zahnabrieb (Abrasionen), sind Ankerelemente für Brücken oder Teilprothesen, gleichen Zahnfehlstellungen aus und stellen die Ästhetik wieder her.
Der Zahn wird nach einer örtlichen Betäubung von Kariesschäden befreit, in seiner Form mit plastischem Füllungsmaterial wieder aufgebaut und anschließend mit wassergekühlten Schleifinstrumenten zur Aufnahme der gewählten Kronenform beschliffen.
Nach der Abformung im Mund kann d e r Zahntechniker ein Modell herstellen, a u f dem dann die gewünschte Krone im Labor angefertigt wird. In der Zwischenzeit wird der beschliffene Z a h n mit einem Provisorium versorgt, um i h n vor chemischen und thermischen Reizen zu schützen und ihn in der Zahnreihe zu stabilisieren. Nach der Fertigstellung wird die Krone im Mund einprobiert, angepasst und eingesetzt.Nach Eingliederung von Zahnersatz sind eine intensive Mundhygiene und regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt entscheidend für den Langzeiterfolg der Restauration.
Eine Vollgusskrone dient als einfachste und stabilste Kronenart der Wiederherstellung verloren gegangener Zahnhartsubstanz im nicht sichtbaren Bereich des Gebisses. eine Vollgusskrone auf dem Modell im Laboreine Vollgusskrone im Mund des PatientenFür eine Vollgusskrone können alle dentalen Metalllegierungen verwendet werden. Die Präparation fordert den geringsten Substanzabtrag.
Werden höhere Ansprüche an die Ästhetik gestellt, kann ein Metallgerüst aus einer Dentallegierung keramisch verblendet werden. Um eine höhere Stabilität als reines Gold zu erzielen, werden andere Metalle wie zum Beispiel Platin dem Gold beigemischt. Somit kann erst eine feste Verbindung zwischen Metall und Keramik hergestellt werden. Die Keramik ist kaudruckstabil, biokompatibel und zeigt dauerhaft keine Veränderung der Zahnfarbe. das Metallgerüst im Labordie fertige Krone im Mund des PatientenKeramik ist spröder als Kunststoff, was in seltenen Fällen zu Abplatzungen der Verblendung führen kann. Eine Reparatur im Mund ist nur sehr eingeschränkt möglich und bedeutet oftmals eine Neuanfertigung.
m sichtbaren Bereich kann eine Krone als preiswerte Alternative auch mit Kunststoff verblendet werden.Die Kauflächen der Seitenzähne sollten als Abrasionsschutz dabei in Metall gestaltet werden, da Kunststoff auf Dauer keine Kaustabilität bietet. Im Laufe der Gebrauchsphase zeigen Kunststoffverblendungen gelegentlich Farbveränderungen. Eine Reparaturmöglichkeit im Mund des Patienten ist ebenso mit Einschränkungen gegeben.
Voll keramische Kronen werden ausschließlich aus Keramik hergestellt. Sie können durch ihre Transluzenz und Transparenz dem natürlichen Zahn seine ursprüngliche und natürliche Farbe und Form zurückgeben. Sie zeigen eine ausgezeichnete Gewebeverträglichkeitdas, im Labor, angefertigte Gerüst aus Keramik ( Zirkonoxyd z.B. Procera )das Gerüst bei der Anprobe im Munddas, der individuellen Zahnfarbe, angepasste und verblendete Gerüst auf dem Modell im Labordie fertige Vollkeramikkrone im Mund des Patienten
In der Galvanotechnik vereinigen sich die biologischen Vorteile von Gold mit den ästhetischen Möglichkeiten der Vollkeramik. Die dünne Metallschicht besteht aus reinem Gold, welches eine hohe Präzision und Ästhetik bietet. Der warme Goldton bildet eine ideale Voraussetzung für eine ästhetische Verblendung. Um eine ausreichende Stabilität für die Keramik und somit für die Krone herzustellen, ist auch bei der Galvanokrone ein großer Substanzabtrag am Zahn nötig.
Bleibt nach Entfernung der Karies und der alten Füllung eines Zahnes noch ausreichend gesunde Zahnhartsubstanz bestehen, kann als Alternative zu plastischen Füllungen eine Teilkrone den Zahndefekt überdecken. Vollkeramische Teilkronen benötigen eine andere Präparationstechnik als eine Teilkrone aus einer Metallegierung. Auch der Haftmechanismus ist unterschiedlich. So benötigt eine vollkeramische Teilkrone den aufwändigeren Klebeverbund; die metallene Teilkrone kann konventionell zementiert werden.
Gold gehört zu den bewährtesten Materialien in der Zahnheilkunde. Ausgrabungen belegen, dass schon vor 4.500 Jahren die Ägypter Golddrahtgebinde zur Schienung gelockerter Zähne benutzten und vor 3.000 Jahren die Etrusker aus Goldstreifen kronenähnliche Gebilde herstellten. Heute noch ist Gold ein hervorragender Werkstoff in der Zahnbehandlung, auch für mittlere bis große Füllungen ist es in der Haltbarkeit und Verträglichkeit unerreicht. Außerdem bietet Gold neuen zahnschädlichen Bakterienablagerungen wenig Angriffsfläche.
Dem gegenüber steht ein großer Aufwand bei der Herstellung: Der Zahnarzt eröffnet die Karies oder entfernt die alte Zahnfüllung, präpariert eine typische Form im Zahn und erstellt einen Abdruck. Der Zahntechniker gießt die Abformungen mit einem Spezialgips aus, fertigt darauf eine individuelle Form aus Wachs und überführt diese mittels Gusstechnik (ähnlich dem Glockenguss) in die endgültige Füllung. Nach Anpassung kann der Zahnarzt sie nun mit Spezialzementen in das Zahnloch einsetzen. Den Laien mag erstaunen, dass mit dieser Technik eine Präzision bis zu 50 Tausendstel Millimeter erreicht werden kann.
Zähne besitzen im Inneren einen Hohlraum, in dem sich der "Zahnnerv", die so genannte Pulpa bzw. das Pulpagewebe, befindet. Dieses Gewebe setzt sich aus feinen Blutgefäßen, Nerven und Bindegewebe zusammen und ist durch das Zahnbein (Dentin) und den darüber liegenden Schmelz bzw. Zement geschützt.Erkrankt der Zahn etwa an einer Karies,so können Bakterien durch die zerstörten Schutzschichten (Schmelz und Dentin) bis zum Pulpagewebe vordringen und dort Entzündungen und Infektionen hervorrufen. Als Folge entwickeln sich Beschwerden auf Kalt und Heißreize bis hin zu starken anhaltenden Schmerzen. Eine derartige Erkrankung der Pulpa ist nicht heilbar, da weder die körpereigene Immunabwehr noch Antibiotika in der Lage sind, in die kleine Pulpakammer vorzudringen, um dort die Bakterien zu bekämpfen. Bleibt jedoch eine Wurzelkanaibehandlung des erkrankten Zahnes aus, kommt es schließlich durch die Giftstoffe (Toxine) der Bakterien zum Absterben der Pulpa und zur Ausbreitung der Infektion über die Wurzelspitze hinaus bis in den Kieferknochen.Auch wenn diese Knochenentzündung sich in einem chronischen Zustand (beschwerdefrei) befindet, ist sie in jedem Fall vorhanden und kann fortschreiten, da sich die Bakterien im Wurzelkanal ungehindert vermehren können. Wird der Zahn nicht behandelt, kommt es schließlich zu einer Ausbreitung der Infektion durch den Kieferknochen hindurch. Es entsteht dann eine gefährliche, schmerzhafte und in der Regel eitrige schwellende Entzündung. Im fortgeschrittenen Stadium ist es dann oft nicht mehr möglich, den Zahn zu retten. Er muss entfernt werden.
Die Therapiemöglichkeiten eines irreversibel erkrankten Zahnes sind die Extraktion des Zahnes oder die vollständige Entfernung der entzündeten bzw. abgestorbenen Pulpa (Nerv) mit einer nachfolgenden Wurzelkanalbehandlung. Die Knochenentzündungen heilen dann in der Regel durch die körpereigene Immunabwehr, da die Wurzelkanalbehandlung die unkontrollierte Bakterienvermehrung innerhalb des Wurzelkanals stoppt. Dennoch kann bei stark ausgeprägten Knochenentzündungen zusätzlich eine chirurgische Behandlung (Wurzelspitzenresektion) notwendig werden. Ziele der Wurzelkanalbehandlung
1. Entfernung des entzündeten bzw. abgestorbenen (infizierten) Pulpagewebes einschließlich der Bakterien aus den Wurzelkanälen
2. Füllen des gesamten Hohlraumes (Wurzelkanäle) mit entsprechenden gewebefreundlichen Materialien
3. Heilungskontrollen
Um abzuklären, ob an einem erkrankten Zahn eine Wurzelkanalbehandlung sinnvoll und auch durchführbar ist, muss ein Röntgenbild, die so genannte Diagnoseaufnahme, erstellt werden. Danach erfolgt vorsichtig ein Zugang (Trepanation) in Richtung Pulpa (Zahnnerv), um den entzündeten oder abgestorbenen (infizierten) Zahnnerv zu entfernen. Wenn erforderlich, wird der Zahn zuvor unter Lokalanästhesie betäubt. Danach werden kleine Feilen in die Wurzelkanäle eingeführt und anhand eines weiteren Röntgenbildes deren Lage sowie deren Wurzelkanallängen bestimmt. Mit Hilfe eines speziellen Messgerätes lässt sich zusätzlich zur Röntgenmessaufnahme die Länge des Wurzelkanals auch elektronisch bestimmen. Bei der Wurzelkanalaufbereitung werden die Wurzelkanäle bis zur Wurzelspitze mit kleinen, sehr biegsamen Instrumenten von innen erweitert (Wurzelkanalaufbereitung). Zwischendurch erfolgt eine Spülung der Wurzelkanäle mit desinfizierenden Flüssigkeiten. Für die Aufbereitung können mehrere Sitzungen notwendig sein, vor allem dann, wenn es sich um besonders stark gekrümmte oder sehr enge Wurzelkanäle handelt. Sollte dies notwendig sein, so wird nach jeder Behandlung ein entzündungshemmendes Medikament in die Wurzelkanäle gegeben und danach der Zahn bis zur nächsten Sitzung provisorisch verschlossen.
Durch ausgeprägte kariöse Zerstörung, starke Schädigung des Zahnhalteapparates infolge einer Zahnfleischentzündung, durch die es zum Knochenabbau kommen kann, aber auch durch Traumata (z. B. bei einem Sturz, Unfall usw.) kann es zum Verlust eines Zahnes bzw. zu einer notwendigen Extraktion kommen. Des Weiteren kann eine Nichtanlage eines bleibenden Zahnes nach Ausfall des Milchzahnes zu einer Lücke führen.
Bei kleinen und mittleren zahnbegrenzten Lücken im Seitenzahnbereich kann eine festsitzende Versorgung durch eine Vollguss- oder Keramikverblendbrücke vorgenommen werden. Durch die Überkronung der lückenbegrenzenden Zähne ist es möglich, die Lücke mit einem Brückenzwischenglied zu schließen. Indikationen
Durch die fehlende Stabilisierung können die benachbarten Zähne in die Lücke kippen. Die Zähne des Gegenkiefers können in die Lücke "wachsen". Die statische und dynamische Okklusion wird gestört, was zu funktionellen Problemen im Bereich der Zähne und Kiefergelenke führen kann. Kaukraft, Funktionalität und Ästhetik sind beeinträchtigt.
Einfach gesagt ist eine Zirkonoxyd Vollkeramikkrone jeder anderen Krone in ästhetischer Hinsicht überlegen. Mit einer konventionellen Metallkeramikkrone (siehe Beispiel 2 und 3) kann kein ähnlich natürliches und lebendiges Ergebnis erzielt werden. Das Gerüst wird aus Keramik ( Zirkonoxydkeramik z.B. Procera ) angefertigt anschließend wird das Gerüst mit Keramik verblendend und im Mund einzementiert
Die tragende Konstruktion wird aus Metall angefertigt, anschließend wird das Metallgerüst mit Keramik verblendet (überzogen)
In diesem Fall wird die gesamte Brücke aus Metall gegossen (angefertigt)
Die partielle (teil) oder totale Zahnlosigkeit ist im hohen Lebensalter noch immer ein häufiger Befund. Neben ästhetischen und phonetischen Gesichtspunkten sind vor allem funktionelle Gründe für eine Wiederherstellung der Zahnreihen des zahnlosen Patienten zum Erhalt seiner Lebensqualität ausschlaggebend. Eine Nichtbehandlung kann sich negativ auf das soziale Umfeld des Patienten auswirken. Des Weiteren kann sich der Ernährungszustand verschlechtern, wenn das Abbeißen und Zerkleinern von Nahrung kaum mehr möglich ist. Für die Versorgung des teil bezahnten Kiefers stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Bei der Klammer- oder Modellgussprothese werden die vorhandenen Lücken durch Prothesenzähne aus Kunststoff ersetzt. Der Halt und die Abstützung der Prothese wird durch Klammern und Auflagen an der vorhandenen Restbezahnung hergestellt. Die Verbindung zwischen den Elementen erfolgt über ein Metallgerüst. Im Oberkiefer ist in der Regel der Gaumen teilweise bedeckt. Im Unterkiefer läuft ein Bügel unterhalb der Zunge entlang (Sublingualbügel).
Dieser Zahnersatz stellt eine starre Verbindung zwischen festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz dar. Die Zähne werden mit dünnen Goldhülsen (Primärteleskope), die fest einzementiert werden, überkront. Das in der Prothese befindliche Außenteleskop (Sekundärteleskop) lässt sich vergleichbar einer Teleskopantenne aufsetzen. Der Prothesen halt wird durch die Reibung (Friktion) der Teleskope erreicht.
Die Geschiebeprothese stellt ebenfalls eine starre Verbindung zwischen festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz dar. Dabei werden in der Regel bei fehlenden Backenzähnen mindestens die endständigen Zähne zur Aufnahme der Geschiebe, also zur Verankerung der Teilprothese, überkront.
Bei geringer Restbezahnung von zwei oder mehr Pfeilerzähnen können diese überkront und mit einem Steg fest verbunden werden. Die Prothese enthält als Gegenstück eine Hülse, die sich gelenkig auf dem Steg verankert.
Bei wenigen ungünstig verteilten Zähnen (hier nur zwei Teleskopzähne) sollte eine Teleskopprothese primär schleimhautgelagert sein. Eine Fehl- und somit Überbelastung der Zähne wird dadurch vermieden. Die Teleskope dienen primär zur Verankerung und Stabilisierung der Prothese.
Die Drahtklammerprothese wird nur als Provisorium, Langzeitprovisorium oder Sofortprothese (Immediat- oder Interimsersatz) - wie beispielsweise nach Zahnextraktionen und vor umfangreichen prothetischen Versorgungen - empfohlen. Sie ist rein schleimhautgetragen und erreicht ihren Halt (Retention) über gebogene Klammern. Es findet keine Abstützung über die vorhandene Restbezahnung statt. Die Prothesen sind dadurch nur gering lagestabil und durch die notwendige Ausdehnung bis an die Zähne heran parodontal ungünstig gestaltet. Die Verbindung der Prothesensättel wird durch Kunststoff herbeigeführt, der aus Stabilitätsgründen stark ausgeweitet werden muss. Wegen der kostengünstigen und unkomplizierten Herstellungsmöglichkeit wird diese Prothese zur temporären Versorgung angewandt.
Bei Klammerprothesen muss generell zwischen der Drahtklammerprothese und der Modellgussprothese unterschieden werden.
Die Modellgussprothese stellt eine dauerhafte Versorgungsmöglichkeit einer Restbezahnung dar. Besonders bei einer gut erhaltenen, karies- und füllungsfreien Restbezahnung sollte eine Modellgussprothese empfohlen werden, um ein unnötiges Beschleifen gesunder Zähne zu vermeiden. Aber auch bei parodontal unsicheren Zähnen sollte auf eine aufwändige Überkronung hinsichtlich der Lebenserwartung der Versorgung verzichtet werden. Lediglich die Auflagen der Klammern müssen eingeschliffen werden, um eine Abstützung durch die Zähne und damit eine möglichst physiologische Knochenbelastung zu erreichen.Zuerst wird eine Abformung genommen. Auf dem Modell wird, passend zum Gegenkiefer, die Prothese hergestellt. Die Prothesenzähne und Klammern werden hier - im Gegensatz zur Drahtklammerprothese - über ein Metallgerüst aus einer Kobalt-Chrom-MolybdänLegierung miteinander verbunden. Vorteil ist eine Gestaltungsmöglichkeit, die die Reinigung und Selbstreinigung der Klammerzähne erleichtert. Bei Freiendsätteln besteht nur eine bedingt starre Verbindung mit dem Restgebiss.
Doppelkronen bzw. Teleskopkronen stellen eine starre Verbindung zwischen festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz dar. Besonders geeignet ist diese Art der Versorgung bei einer ohnehin überkronungsbedürftigen Restbezahnung (defekte Kronen, Karies usw.). Die Zähne müssen sich aber in einem entzündungsfreien parodontalen Zustand befinden. Nicht erhaltungswürdige Zähne müssen entfernt werden. Die noch vorhandenen Restzähne werden für die Aufnahme von dünnen Goldhülsen (Primärteleskope) präpariert. Nach der Abformung dieser Situation können die Primärteleskope hergestellt werden.
Sind in einem Kiefer alle Zähne verloren gegangen, können sie durch eine Totalprothese ersetzt werden. Keramik- oder Kunststoffzähne sind in einer Basisplatte aus zahnfleischfarbenem Kunststoff verankert. Sie liegt der Kieferschleimhaut unmittelbar an und saugt sich fest. Zwischen der Prothese und der Schleimhaut verstärkt ein Speichelfilm (wie bei einem Wasserfilm zwischen zwei Glasplatten) die Haftkraft. Um den Prothesendruck so gering wie möglich zu halten, muss die Basis auf einer möglichst großen Fläche abgestützt werden. Bei optimaler Ausdehnung der Kunststoffbasis bleibt die Prothese beim Zubeißen und bei Kau- und Gesichtsmuskelbewegungen lagestabil, die Muskeln halten sie sogar fest. Trotzdem ist das Abbeißen harter, großer Nahrungsmittel (z. B. Äpfel) mit Totalprothesen nur in manchen Fällen möglich, insgesamt ist die Kaukraft meist vermindert.
Eine totale Prothese soll gleichzeitig mehrere Aufgaben erfüllen. Sie stützt die Kiefer im richtigen Abstand gegeneinander ab. Durch den Ersatz der fehlenden Zähne und die Unterstützung von Lippen, Wangen und Muskeln trägt sie zu einer ansprechenden Wirkung des Gesichtes bei. Sie dient nicht nur der Wiederherstellung der Kaufähigkeit, sondern auch der Sprachbildung.
Abdrücke mit einer weichen Masse ermöglichen dem Zahntechniker die Herstellung von Gipsmodellen der Kiefer. Darauf werden zunächst "persönliche", zu den Kiefern passende Abdrucklöffel angefertigt.Beim nächsten Termin werden sie im Mund anprobiert und - falls nötig - durch Kürzung oder Verlängerung an einzelnen Stellen noch genauer angepasst. Sie dienen nun für einen weiteren Abdruck, der auch durch die Bewegungen von Muskeln, Lippen, Zunge und Wangen ausgeformt wird. So gibt er genau den zur Verfügung stehenden Raum für die Prothesenbasis vor.Der "Biss" der Prothese kann später im Mund nur dann stimmen, wenn der Unterkiefer den richtigen Abstand vom Oberkiefer hat und mittig steht.
Jede neue Totalprothese ist zunächst ein großer Fremdkörper im Mund. Wenn sie tagsüber ständig getragen wird, fällt sie jedoch bald kaum noch auf. In der ersten Zeit können Druckstellen (wunde Bereiche) auftreten. Die Ursache lässt sich in der Zahnarztpraxis meist schnell beseitigen.
Jede neue Totalprothese ist zunächst ein großer Fremdkörper im Mund. Wenn sie tagsüber ständig getragen wird, fällt sie jedoch bald kaum noch auf. In der ersten Zeit können Druckstellen (wunde Bereiche) auftreten. Die Ursache lässt sich in der Zahnarztpraxis meist schnell beseitigen.
Bei Patienten mit einer Totalprothese sollten mindestens halbjährlich Kontrolluntersuchungen in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden. So lassen sich Schleimhautveränderungen oder ein allmählich verschlechterter Halt der Prothese rechtzeitig erkennen. Bei jedem Menschen baut sich der Kieferknochen im Laufe des Lebens weiter ab. Fehlbelastungen der Kiefer durch schlecht sitzende Prothesen führen zu einem verstärkten Abbau des Kieferknochens - ein Teufelskreis. Haftmittel sind in solchen Fällen keine Lösung. Außerdem kann eine lockere Prothese leichter zerbrechen. Deshalb sollte der im Laufe der Zeit durch den Kieferrückgang unter der Totalprothese entstehende Hohlraum regelmäßig aufgefüllt ("unterfüttert") werden. Der Spalt wird bei einem Abdruck mit der Prothese im Mund zunächst mit einer weichen Masse gefüllt und anschließend die Prothese mit einer zusätzlichen Kunststoffschicht ergänzt.
Auch die Prothesen zähne verschleißen nach vielen Jahren täglichen Gebrauches. Dann sollte die Prothese neu angefertigt werden
Eine Vision der 70er-Jahre ist heute immer häufiger zu realisieren nur ist leider nicht jeder Patient für eine Implantation geeignet. Gesundes Zahnfleisch und ein gesunder, stabiler Kieferknochen sind wichtige Voraussetzungen. Bei Diabetikern und bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen bestimmten Leber- und Schilddrüsenerkrankungen kommen Implantate nicht in Frage. Das Einbringen der Implantate in den Kiefer kann im Normalfall ambulant in der Praxis erfolgen. Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung vorgenommen werden, eine Vollnarkose ist nur in Ausnahmefällen erforderlich. Das moderne High-Tech-lmplantat aus Titan ist dann etwa nach drei bis fünf Monaten belastbar und kann durch die geplante Krone oder Brücke vervollständigt werden. Die durchschnittliche Haltbarkeit eines Implantats liegt bei acht bis zehn Jahren. Unter günstigen Gegebenheiten kann es jedoch viel länger funktionsfähig bleiben.
Die Kosten für ein solches Implantat liegen je nach Schwierigkeit zwischen 1.000,- EURO und 1.500,- EURO. Hinzu kommen noch die Kosten für die geplante Krone oder Brücke.Implantate und der implantatgetragene Zahnersatz sind Behandlungen, die nicht in die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherungen fallen. Sie werden insoweit in der Regel nicht bezuschusst.Private Krankenversicherungen erstatten je nach Vertrag bis zu 80 Prozent der Kosten.Dr. Heinz PlümerDie Schönheit eines Gesichts und der Gesamteindruck eines Menschen werden deutlich geprägt durch den Mund und die Zähne. Treten im Zahnbereich Schädigungen auf, so braucht sich niemand heute, z. B. wegen des Verlustes eines Schneidezahns, Sorgen zu machen. Schneidezähne können kosmetisch perfekt mit Hilfe einer künstlichen Zahnwurzel ersetzt (implantiert) werden. Auch wenn im hinteren Bereich des Gebisses z. B. mehrere Zähne fehlen, kann dem Patienten mit entsprechenden Implantaten wieder zu einem "festen Biss" und neuer Lebensqualität verholfen werden. Während die gesetzlichen Krankenkassen diese Art des Zahnersatzes nicht bezuschussen, erstatten private Krankenkassen je nach Vertrag bis zu 80% der Kosten.
Was ist ein Zahnimplantat?
Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die einer Schraube ähnlich ist. Sie wird in den Kieferknochen eingepflanzt, wenn der eigene Zahn mitsamt seiner Wurzel verloren gegangen ist. Das Implantat und der dazugehörige Pfosten bestehen in der Regel aus Titan, einem Metall, das sich durch sehr gute Körperverträglichkeit und lange Haltbarkeit auszeichnet.
Wie lange halten Implantate?
Implantate sind sehr dauerhaft – sie können ein Leben lang halten. Neben dem Allgemeinzustand des Patienten sowie der Qualität und Quantität des Kieferknochens spielt die Mundhygiene eine wichtige Rolle. Die Langzeit- Erfolgsrate liegt bei über 90 Prozent oder höher nach 10 Jahren.Welche Anwendungsbereiche gibt es?Um Zahnlücken zu schließen, gibt es verschiedene Möglichkeiten des Zahnersatzes: eine feste Brücke, eine herausnehmbare Prothese oder Implantate. Auch eine Kombination dieser Methoden ist möglich. So können Implantate zur Befestigung von Brücken oder zur Stabilisierung von Prothesen beitragen.
Im Einzelnen können folgende Situationen unterschieden werden:
Wann soll die Implantation erfolgen?
Es sollte möglichst früh implantiert werden. Am besten heilen Implantate ein, die spätestens 8–10 Wochen nach der Entfernung eines Zahnes eingesetzt werden. Bedenken Sie, dass in den ersten 2–4 Jahren ohne Belastung 40–60 Prozent des Kiefers verloren gehen. Und der spätere Wiederaufbau ist mühsam und teuer.
Wie viele Implantate sind sinnvoll?
Implantate sollen ebenso wie natürliche Zahnwurzeln die Kräfte, die beim Kauen entstehen, auf den Kieferknochen übertragen. Je mehr fehlende Zähne durch Implantate ersetzt werden können, umso besser für die Kaufunktion und den Knochen – deshalb sollte nicht an der falschen Stelle gespart werden!
Kann auch dann implantiert werden, wenn zu wenig Knochen vorhanden ist?
Nicht immer hat der Kieferknochen ein ausreichendes Volumen, um dem Implantat einen festen Halt zu bieten. Ursachen sind Zahnverlust, Knochenschwund oder eine zu geringe Höhe des Kiefers. In vielen Fällen kann Knochen aufgebaut werden, entweder mit körpereigenem oder synthetischem Material, das sich in Knochen umwandelt.
Der Verlust oder die Nichtanlage eines Zahnes macht aus phonetischen, funktionellen und ästhetischen Gründen das Schließen der Zahnlücke erforderlich. Neben vielen weiteren Maßnahmen kann diese Lücke durch ein Implantat geschlossen werden. Bei der Implantation ist besonders zu beachten, dass das Implantat in der gewünschten Position eingebracht und ein sicherer, stabiler Halt im Knochen erreicht wird (Primärstabilität). Dabei müssen die anatomischen Nachbarstrukturen, wie die Kieferhöhle und der Unterkiefernerv, geschont werden.
Zeitpunkt der Implantation
Von Sofortimplantation spricht man, wenn das Implantat in unmittelbarem, zeitlichem Zusammenhang mit der Zahnentfernung eingebracht wird. Die Spätimplantation wird lange (> 2 Monate) nach dem Zahnverlust durchgeführt. Einen häufigen Kompromiss bei einer geplanten Implantation nach Zahnextraktion stellt die verzögerte Implantation dar. Hier wird etwa vier bis acht Wochen nach der Extraktion ein Verheilen des Zahnfleischs abgewartet, jedoch möglichst vor dem Einsetzen eines größeren Knochenschwundes implantiert.
Nach der lokalen Betäubung wird zunächst vorsichtig die Schleimhaut abgehoben und das Knochenlager dargestellt.Mit einem wassergekühlten Bohrer wird die korrekte Implantatposition markiert. Nun wird mit einem so genannten Pilotbohrer das Knochenlager vorbereitet. Der Pilotbohrer ist schmaler als das spätere Implantat und soll zunächst nur den Winkel und die Tiefe für das spätere Implantat festlegen. Eine Bohrschablone kann dabei nützlich sein, die gewünschte Implantatposition während der Operation auf den Kieferknochen zu übertragen. Anschließend wird das Implantatlager für die gewünschte Implantatform erweitert und das Implantat in den Knochen eingebracht. Durch eine Naht wird die Schleimhaut wiederbefestigt. Durch ein Röntgenbild wird der Erfolg der Implantation bestätigt und dokumentiert. Je nach Versorgungsart kann ein Provisorium angefertigt oder eine vorhandene Prothese angepasst werden.
Vor der Operation
nach dem Einsetzen von 2 Implantaten
für besseren Abdruck werden auf die Implantate Metallkappen aufgesetzt
anschließend wird mit einer Silikonmasse ein Abdruck genommen die weitere Versorgung erfolgt wie bei Kronen oder Brücken
und hier noch ein paar Empfehlungen zur Mundhygiene bei Implantaten
Viele Menschen leiden unter chronischen Schmerzen, die auf Probleme mit dem Kiefergelenk hinweisen. Oft tauchen die Schmerzen gar nicht direkt im Kiefergelenk, sondern z.B. rund um das Ohr oder im Stirnbereich auf. Manchmal sind es auch Nacken- oder Schulterbeschwerden, die Hinweise auf eine eingeschränkte Funktion des Kiefergelenks geben.
Oft werden Fehlfunktionen des Kiefers klinisch lange übersehen. Eine Vielzahl von Risikofaktoren können dazu führen, dass im Zusammenspiel der weichen und festen Strukturen innerhalb der Kopfregion ein immer größer werdendes Ungleichgewicht entsteht. Lange bevor der Arzt mit einem Röntgenbild eine Kiefergelenkarthrose diagnostizieren wird, hat sich der Betroffene die "Zähne an einer Sache ausgebissen“, „die Zähne zusammengebissen“ oder vor Wut oder Dauerstress mit den Zähnen geknirscht. Die Muskulaturverspannt und verhärtet sich, die Zähne werden empfindlich, die Kiefergelenke knacken und verursachen Schmerzen bei jeder Bewegung.
Vorübergehend versucht die Kaumuskulatur, solch eine Überlastung des Kiefergelenks auszugleichen, aber auf Dauer folgt einer gestörten Muskelfunktion eine Fehlfunktion der Gelenke. Durch diese dauerhafte, funktionale Überbelastung erleidet das Kiefergelenk eine Arthrose.
Bei Problemen wie oben beschrieben ist es wichtig, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mithilfe moderner zahnmedizinischer Methoden wie z.B. der Funktionsanalyse können Kiefergelenksprobleme sehr genau bestimmt und mit entsprechenden Therapien behandelt werden. Neben der Restauration und Einstellung des Gebisses z.B. durch eine Schiene aus durchsichtigem Kunststoffwerden. Häufig werden auch Physiotherapeuten in eine Therapie mit einbezogen. Wichtig ist, sich rechtzeitig behandeln zu lassen, damit irreparable Schäden des Kiefergelenks vermieden werden können.